TONspur V - Kainrath/Hojsa/Havlicek

15.08.2019

„Musik ist die Kurzschrift des Gefühls.“ (L. Tolstoi)

Drei Musikgrößen aus Österreich, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet die gemeinsame Liebe sowohl zu Wiener Musik und Wienerlied, als auch zu Jazz und Blues. Sie sind auf den Bühnen der großen Opernhäuser und Konzertsäle ebenso zu Hause wie beim Heurigen in Wien oder eben auf der TONspur-Bühne, wo sie, die langjährigen Weggefährten Karl Hodinas, 2017 den unvergesslichen Konzertabend "In Memoriam Karl Hodina" mitgestalteten. 


Tini Kainrath, facettenreiche Sängerin und Schauspielerin, ist musikalisch so gut wie überall zu Hause und beherrscht sogar den urwienerischen Dudler (Jodler). Sie feiert seit rund 25 Jahren auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sowie vor Film- und Fernsehkameras große Erfolge. Bemerkenswert: 2002 sang sie im Ernst-Happel-Stadion im Auftrag des neu bestellten ÖFB-Präsidenten vor einem Ländermatch vor 32.000 Fußballfans im Stadion und über einer Million vor den Fernsehgeräten die Österreichische Bundeshymne. Was der Präsident nicht wusste: Sie sang bereits damals die Textvariante „Heimat bist du großer Töchter, großer Söhne“ (Verfasser: ihr Musiker- und Bandkollege Helmut Emersberger), was zwar am Fußballabend weder dem Trainer Hans Krankl, noch dem Präsidenten wirklich auffiel, nach unzähligen Protestanrufen aber letzteren zu einer offiziellen Entschuldigung in den Medien („Wir werden zukünftig darauf achten, dass der Text der Hymne genau eingehalten wird. Wir waren davon nicht in Kenntnis gesetzt, die Sache tut uns leid.“ Zitat: dieStandard.at vom 19.4.2002) und zu einer Rüge an die Adresse von Tini Kainrath veranlasste („Bezugnehmend auf Ihre eigenwillige Interpretation der Österreichischen Bundeshymne im Ernst-Happel-Stadion, die ohne Wissen und Zustimmung des ÖFB erfolgte, möchten wir Ihnen mitteilen, dass der ÖFB von Ihrer Vorgangsweise sehr irritiert ist und für den Fall rechtliche Schritte gegen Sie vorbehält, sollten wir wegen Ihrer Vorgangsweise belangt werden.“ Zitat: Augustin, Ausgabe 03/2010) 

 

Tini Kainrath singt und dudelt seit 30 Jahren in diversen Ensembles, sie trat 2001 mit Doris Windhager der 1. Wiener Pawlatschen AG bei, deren Gründer besagter Musiker Helmut Emersberger und sein Freund aus Schultagen Thomas „Tommy“ Hojsa waren. Gemeinsam frön(t)en sie den Wiener- und Kabarettliedern, Couplets, der Wiener und Schrammelmusik. Die vielen Jahre der Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Sänger, Schrammel-, Jazz- und Bühnenmusiker und Komponisten Tommy Hojsa, der sich seit 1991 dem Wienerlied verschrieben hat, diesem Genre treu blieb, aber immer wieder den Blick über dessen Tellerrand in jazzige und andere Gefilde wagt(e). Er arbeitete u.a. am Theater in der Josefstadt in Wien und am Wiener Burgtheater, gab 2013 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen in Johann Nestroys Lumpazivagabundus und zeichnete 2014 mit M. Jakisic für die musikalische Gestaltung der Festspielproduktion Die letzten Tage der Menschheit verantwortlich.  Er sieht musikalische Verbindungslinien zwischen Wien und New Orleans, war u.a. sechs Jahre Pianist in der Band der Jazzlegende Karl Ratzer, seit Karl Hodinas Tod vor zwei Jahren übernimmt der feinfühlige Akkordeonist dessen Part und musiziert – wie auf der TONspur-Bühne - mit Tini Kainrath und Peter Havlicek (wenn es sein Terminkalender erlaubt). 

Peter Havlicek, gefragter Kontra- und Jazzgitarrist, Sänger, Arrangeur und Komponist (Wiener Musik, Theater- und Filmmusik), der ursprünglich dem Jazz verfallen war, hat sich mittlerweile vermehrt den Wiener Tönen verschrieben. 
Er hat „zunächst in Kasperltheatern, Cafehäusern und auf Reisen studiert“, bevor er zu Harry Pepl an die Musikhochschule Graz wechselte (Klassik und Jazz). Heute ist er Spezialist für grenzüberschreitende, nicht einzuordnende Klänge zwischen Schrammelmusik, Jazz und Klassik. Er ist Mitbegründer bzw. Mitglied zahlreicher Ensembles (Neue Wiener Concert Schrammeln, Duo Steinberg und Havlicek, Palmisano Sulzer Havlicek, Walther Soyka Trio, ...), spielt(e) auf namhaften Bühnen in Wien und mit unzähligen musikalischen Größen bei Konzerten in über 30 Ländern ebenso erfolgreich und begeistert wie beim Heurigen.

Pressemitteilung
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