TONspur IV - Roland Neuwirth & radio.string.quartet

08.08.2019

„Musik ist eine legale Droge.“ (A. Marti, Schweizer Autor und Moderator)

Roland Josef Leopold Neuwirth, 1950 in Wien geboren, Autor, Sänger und Komponist, spielte ab 1968 am Bass in diversen Jazzformationen, entwickelte sich mehr in Richtung Blues und Rock, um schließlich während eines Jazzkonzerts festzustellen, dass er „weder ein Farbiger, noch ´born´ in Chicago sei“. Demzufolge wandte sich der gebürtige Floridsdorfer dem Wienerlied und der Schrammelmusik zu. Seinen Unterhalt verdiente er sich als gelernter Schriftsetzer in einer Partezetteldruckerei, bis er 1985 seinen Brotberuf an den Nagel hängte und Berufsmusiker wurde. Der Leiter der „Extremschrammeln“ schrieb an die 300 Lieder für Duo- und Schrammelbesetzung, darüber hinaus Tänze, Walzer und Neutöner, einige Orchesterwerke, Theater-, Film- und Hörspielmusik. Er steht mit seinem Ensemble für die Erneuerung des Wienerliedes. Zu Silvester 2016 spielte er mit den Extremschrammeln sein letztes Konzert und nahm Abschied von der Bühne, denn: „… Mit 66 ist man keine 25 mehr. Will seine Ruhe haben. Und komponieren. Und fischen gehen. Und im Garten sitzen. Und lesen. Und rauchen. Und eh noch. Also.” (Roland Neuwirth über die letzten beiden Konzerte und seinen Abschied von der Bühne). 

19 Monate und vier Tage hielt Roland Neuwirth die Bühnenabstinenz aus. Dann bat ihn ein befreundeter Veranstalter, doch bei dessen Festival aufzutreten. Neuwirth sagte zu. Er trat jedoch nicht mit seinem ehemaligen Ensemble, sondern mit dem radio.string.quartet auf. Auf dem Programm standen neben Neuwirth-Klassikern auch einige neue Kompositionen, arrangiert von den Musikern des r.s.q. und von Roland Neuwirth selbst. Die Kombination aus Streichquartett und neuen Arrangements hebt die Lieder von Neuwirth auf eine ganz andere, besondere Ebene und macht das Zu- bzw. Neuhören ungemein spannend. 

Roland Neuwirth über das neue Musikprojekt: „Wenn sich ein so großartiges Ensemble wie das radio.string.quartet plötzlich mit meinen Liedern beschäftigt, entsteht eine neue Dimension. Die Geiger Bernie Mallinger und Igmar Jenner spielten lange Zeit bei den Extremschrammeln. Sie bilden mit den meisterhaften, noch dazu bildhübschen Damen Cynthia Liao (Viola) und Sophie Abraham (Cello) ein überaus virtuos groovendes Streichquartett. Wen reißt solch eine Präsenz nicht aus der Lethargie? Also werden Sie mich sicher verstehen: Ich bin süchtig, ich singe wieder.“ 

Das radio.string.quartet ist ein virtuos groovendes Streichquartett aus Wien, das 2006 beim Jazzfestival Berlin Furore machte. Es ist unter anderem für seine große musikalische Bandbreite und seine genreübergreifenden Kompositionen und Arrangements bekannt. Ausgehend von ihren Einflüssen aus Klassik-, Rock-, Jazz-, Folk-, Pop-, elektronischer und zeitgenössischer Musik entwickelt die Band ihre eigene Klangwelt. Die 4 Musikerinnen und Musiker sind Meister der Improvisation, „die leidenschaftliche Hingabe an ihre Instrumente ist bewundernswert…“ (Zitat: John McLaughlin) 

Ensemble: 
Roland Neuwirth: Gesang und Kontragitarre 
Bernie Mallinger: Geige 
Igmar Jenner: Geige 
Cynthia Liao: Bratsche 
Sophie Abraham: Cello

Pressemitteilung

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