Tonspur V - Hojsa/Kainrath/Havlicek & weitere Weggefährten Karl Hodinas - Hommage an Karl Hodina

17.08.2019

"Der Blues existiert, seit die Welt existiert. Der Blues ist die Wurzel der Musik ..." (John Lee Hooker)

Karl Hodina, Großmeister am Akkordeon, Jazz-Pianist, Sänger und Komponist einzigartiger Wiener Lieder, der seine Liebe zum Jazz und Blues bis zuletzt nicht verleugnen konnte und wollte, verstarb am 24.3.2017 im 82. Lebensjahr. Er begann seine künstlerische Karriere als begnadeter Maler (seine Werke können unter dem Begriff Wiener Schule des Phantastischen Realismus eingeordnet werden), musste aber wegen eines schweren Augenleidens die Malerei aufgeben und widmete sich fortan der Musik. Er wechselte zum Akkordeon und entlockte diesem ursprünglich ausschließlich virtuose Jazzklänge, gründete 1957 das Vienna modern Jazzquartett und arbeitete mit Fatty Georg; zusammen. Seit den 1970er Jahren widmete er sich dem Neuen Wienerlied. Der 1935 in Wien geborene Künstler und Herausgeber des Wiener Liederbuches "O du lieber Augustin" galt bereits zu Lebzeiten als Wiener Legende.

Tini Kainrath, die facettenreiche Sängerin und Schauspielerin, ist musikalisch so gut wie überall zu Hause, interpretiert Soul ebenso wie Rock, Blues, Wiener Lied, Gospel, Jazz oder Pop und beherrscht sogar die urwienerische Kunst des Dudelns. Sie arbeitet(e) mit The Rounder Girls, Joe Zawinul, Willi Resetarits, Alegre Corrêa, dem Upper Austrian Jazz Orchestra, Karl Hodina, Wolfgang Ambros, Harry Stojka, Hubert von Goisern und vielen anderen zusammen. Die vielseitige Musikerin feiert seit rund 25 Jahren auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten (Sommerspiele Melk, Oper Klosterneuburg, Kosmos Theater, ...), sowie vor Film- und Fernsehkameras (Kaiseremühlenblues, Muttertag, Tatort; ESC Schweden, Nestroy-Verleihung Volkstheater, Dancing Stars, ...) große Erfolge.

Peter Havlicek, gefragter Kontra- und Jazzgitarrist, Sänger, Arrangeur und Komponist (Wiener Musik, Theater- und Filmmusik), war ursprünglich dem Jazz verfallen, verschrieb sich aber vermehrt den Wiener Tönen und ist heute Spezialist für grenzüberschreitende, nicht einzuordnende Klänge zwischen Schrammelmusik, Jazz und Klassik. Er ist Mitbegründer bzw. Mitglied zahlreicher Ensembles (Neue Wiener Concert Schrammeln, Duo Steinberg und Havlicek, Palmisano Sulzer Havlicek, Walther Soyka Trio, ...), spielte auf namhaften Bühnen in Wien und mit unzähligen musikalischen Größen (Wolfram Berger, Andre Heller, Michael Heltau, Hansi Lang, Elfriede Ott, Jazz Gitti, Ernst Stankovsky, Otto Brusatti, Karl Nagl, Trude Mally, Pepi Matauschek u.v.m.) bei Konzerten in über 30 Ländern.

Tommy Hojsa, Komponist, Musiker und Wienerlied-Interpret, den eine langjährige Zusammenarbeit u.a. mit Tini Kainrath verbindet, ist am Akkordeon zu hören. Er arbeitete u.a. am Theater in der Josefstadt in Wien und am Wiener Burgtheater (Musiker in David Böschs Inszenierung Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht) und gab sein Debüt bei den Salzburger Festspielen 2013 in Johann Nestroys Lumpazivagabundus. Er war sechs Jahre lang Mitglied in der Band der Jazzlegende Karl Ratzer.

Weiters wirkten das Joschi Schneeberger Quintett (Joschi Schneeberger-Bass, Diknu Schneeberger-Gitarre, Bertl Mayer-Mundharmonika, Anton Mühlhofer-Percussion, Martin Spitzer-Gitarre), das Zipflo Weinrich Quartett (Zipflo Weinrich-Geige, Karl Sayer-Bass, Buku Weinrich-Gitarre, Hans Zinkl-Gitarre), Rudi Koschelu (Kontragitarre, Gesang) & Marie Theres Stickler (Harmonika, Gesang) und Roland Neuwirth (Kontragitarre, Gesang) am Gedenkkonzert zu Ehren Karl Hodinas mit.

Durch den Abend führte der Kabarettist Wolfgang „Fifi“ Pissecker. Der Sohn von Walter Pissecker, aus dessen Feder Liedtexte wie „I liassat Kirschn für di wachsn ohne Kern“ stammen, zählte bis zu Karl Hodinas Lebensende zu seinen engsten Vertrauten.

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